Eine lange, atemberaubende Saison, die allen Akteuren sowohl physisch als auch mental alles abverlangte, neigt sich langsam dem Ende zu. Und kurz vor Saisonschluss stand nun noch das prestigeträchtige Nachbarschaftsduell gegen die 93er an.
Vor Spielbeginn durfte man einige emotionale Szenen miterleben, als die Spieler Nico Hixt, Danny Fischer und Philipp Wörner von Vereinsseite offiziell verabschiedet wurden.
Vor 320 Zuschauern knüpfte der FCE nahtlos an die unter der Woche gezeigte Top-Leistung gegen Gießen in den ersten 45 Minuten an und kürte sich mit einem hochverdienten 4:1 Sieg zum Derbysieger. Beide Mannschaften konnten befreit aufspielen, da sie nicht mehr in Entscheidungen über Auf- und Abstieg involviert waren. Zumeist gelang das aber nur der Breideband-Elf. Die Belohnung für diesen Sieg ist der Sprung auf einen einstelligen Tabellenplatz. Vor dem letzten Spiel in Steinbach nimmt der FCE nun Tabellenplatz 9 ein.
Vom Anpfiff weg übernahm der FCE das Kommando, erspielte sich eine Reihe von sehr guten Chancen und setzte dies auch in entsprechende Torerfolge um. Nachdem David Nené in der 5. Minute aus kurzer Distanz noch geblockt werden konnte klingelte es in der 19. Minute erstmalig im 93er-Gehäuse. Maarten Klöppel flankte butterweich auf Vincent Köhlers Kopf und dieser nickte zur 1:0 Führung ein. Zuvor hatte Kristijan Bejic aus der Distanz das FCE-Gehäuse deutlich verfehlt. In der 25. Minute blieb ein elfmeterreifes Foul an Dorian Ahouandjinou ungeahndet. In Spielminute 29 vertändelte die 93er Defensive leichtfertig den Ball und Dorian Ahouandjinou passte auf Nicholas Beier, der keine Mühe hatte, das Spielgerät zum 2:0 über die Linie zu bugsieren. In der 37. Minute setze David Nené einen Distanzschuss knapp neben den Pfosten. In der 43. Minute klingelte es erneut im 93er Gehäuse, als Philipp Wörner mit einer Massflanke Dorian Ahouandjinou bediente und dieser zum bereits vorentscheidenden 3:0 einköpfte. Im ersten Spielabschnitt belohnte sich die Breideband-Elf mit einem couragierten und spielerisch überzeugenden Auftritt. Aufgrund der Vielzahl von guten bis hochkarätigen Torchancen war die 3:0 Pausenführung mehr als verdient. Von den 93ern ging in den ersten 45 Minuten nur wenig Torgefahr aus, da die FCE-Defensive jederzeit Herr der Lage war.
Nach Wiederbeginn schaltete der FCE einen Gang zurück und überließ nun den 93ern die Initiative, was die Ljubicic-Elf aber nicht zu nutzen wusste. Die Breideband-Elf liess die 93er gewähren und setzte jetzt auf schnelles Umschaltspiel. Cem Kara zielte in der 47. Minute aus der Distanz knapp daneben. In Spielminute 56 verfehlte Sebastian Wagner denkbar knapp das 93er-Tor.
In der 63. Minute konnte 93er-Keeper Juricic einen 25m Hammer von Tim Grünewald gerade noch zur Ecke abwehren. In der 65. Minute tauchte Hanaus gefährlichster Angreifer Cem Kara alleine vor Tim Kuhl auf, doch der FCE-Keeper reagierte glänzend und hielt die „0“ fest. In der 75. Minute entschied Tim Kuhl sein Privatduell mit Cem Kara wiederum für sich. Aber in der 86. Minute war auch Tim Kuhl machtlos, als Cem Kara einen Freistoß Marke Traumtor aus halblinker Position in den Giebel des FCE-Tores zwirbelte. Im Gegenzug nutzte Tim Zimpel die Verwirrung der 93er Defensive zum 4:1 aus und stellte den 3-Tore Abstand wieder her. Die letzte Chance bot sich Sebastian Wagner in der 89. Minute, aber dessen Schuss aus 11m konnte gerade noch von der Linie gekratzt werden. Kurz nach dieser Aktion beendete der souverän leitende Referee trotz der Brisanz eine insgesamt sportlich sehr faire Begegnung. Der FCE verließ am heutigen Spieltag zweifellos als verdienter Sieger das Spielfeld.
Saisonfazit:
Das es für den FCE nach den markanten Abgängen von Jan Lüdke, Aaron Frey und Tobias Meub keine allzuleichte Saison werden würde, war sowohl vielen Beteiligten als auch Fans von vornherein klar. Aber das die Vorrunde, in welcher der FCE sogar das Tabellenende zeitweise geziert hat, derart holprig verlaufen würde, hätte wohl kaum jemand in dieser Art und Weise erwartet. Bis zum Ende des Fußballjahres 2022 hatte sich das Abstiegsgespenst am Fliegerhorst eingenistet und gemütlich gemacht.
Doch kurz vor Jahresfrist hatte sich die Breideband-Elf auf einmal gefunden und kam mit zwei richtungsweisenden Siegen zum Jahresausklang rechtzeitig wieder in die Spur. Diese beiden immens wichtigen Siege sorgten für einen weiteren großen Ruck innerhalb der Mannschaft und die aufsteigende Form konnte konserviert und gar mit Steigerungspotential ins Fußballjahr 2023 mitgenommen werden. Mit einer beeindruckenden Serie ungeschlagener und zumeist auch überzeugender Spiele entfernte man sich nach und nach aus dem Tabellenkeller und durfte schlussendlich bereits drei Spieltage vor Saisonende mit Platz 11 den Verbleib in der Lotto Hessenliga bejubeln. Einmal mehr zeigten die „jungen Wilden“ vom Fliegerhorst, was durch und mit Zusammenhalt, Mentalität, Siegeswillen und einer unbändigen Moral erreicht werden kann. Die vom gesamten Team gezeigte Leistung verdient höchsten Respekt und hiervor darf man nun getrost den Hut ziehen. Glückwunsch an Mannschaft, Trainerteam und Verantwortliche für eine weitere Spielzeit in Hessens höchster Amateurklasse, der Lotto Hessenliga. Die Vorfreude auf die neue Saison 2023/2024 ist schon allgegenwärtig.
Auswechselungen:
56. Min. Pascal Hamann für Philipp Wörner
56. Min. Tim Grünewald für Nicholas Beier
68. Min. Tim Zimpel für Tom Niegisch
68. Min. Marcel Mohn für Maarten Klöppel
82. Philipp Blam für Dorian Ahouandjinou
Beste Spieler: beide Teams geschlossene Mannschaftsleistung
Am 37. und letzten Spieltag der Lotto Hessenliga muss der FCE auswärts beim SV Steinbach antreten. Die Begegnung wird am Samstag, 27.05.2023 um 15:00 Uhr angepfiffen.
(Adresse Sportstätte: Mittelstraße – 36151 Burghaun-Steinbach – Entfernung via A 66 ca. 105 km – Fahrzeit ca. 60 Minuten)
Für die „jungen Wilden“ ist die Saison aber noch nicht zu Ende, denn mit dem Pokalfinale des Licher Kreispokals wartet nach dem Erreichen des Klassenerhaltes in der Lotto Hessenliga noch ein weiteres Saison-Highlight auf die Breideband-Elf. Finalgegner wird am Pfingstmontag, 29.05.2023 Germania Großkrotzenburg sein. Das Finale wird im Herbert-Dröse-Stadion zu Hanau ausgetragen – Anpfiff 16:00 Uhr.
Fotos: Wolfgang Racek